Das Bundesamt für Kultur zeichnet Dorothea Trottenberg mit dem Spezialpreis Übersetzung 2024 aus.
Mit den seit 2012 eingeführten Schweizer Literaturpreisen ehrt das Bundesamt für Kultur jährlich Kulturschaffende und würdigt ihre Werke. Die Preise und Auszeichnungen berücksichtigen alle vier Sprachregionen der Schweiz und die verschiedenen literarischen Gattungen. Der Schweizer Grand Prix Literatur zeichnet das Gesamtwerk einer Autorin oder eines Autors aus. Alle zwei Jahre wird im Wechsel mit dem Spezialpreis Vermittlung der Spezialpreis Übersetzung vergeben. Zusätzlich zu diesen Auszeichnungen werden jährlich Preise für im vergangenen Jahr erschienene Einzelwerke vergeben.
Dorothea Trottenberg wurde 1957 geboren. Sie ist eine der produktivsten freischaffenden Übersetzerinnen der Deutschschweiz. Nach einer Ausbildung als Bibliothekarin studierte sie Slavistik in Köln und Leningrad (heute Sankt Petersburg). Heute übersetzt sie klassische und zeitgenössische russische Literatur und arbeitet an der Universitätsbibliothek Basel als Fachreferentin für Slavistik und Osteuropa-Studien. Dorothea Trottenbergs stilistische Register sind äusserst vielfältig und reichen von den grossen klassischen Romanen von Gogol, Turgenjew, Tschechow oder Tolstoi bis zu den zeitgenössischen Erzählungen von Elena Chizhova oder Maria Rybakova, der experimentellen Prosa von Sigismund Krzyzanowski (Der Club der Buchstabenmörder, 2015; Münchhausens Rückkehr, 2018) und den prägnanten Texten von Andrej Gelassimow (Durst, Suhrkamp, 2011). Seit 2005 widmet sie sich dem Gesamtwerk von Iwan Bunin und hat bisher zehn Bände veröffentlicht, womit sie in der zeitgenössischen Übersetzung aus dem Russischen einen prominenten Platz einnimmt. 2012 wurde Dorothea Trottenberg mit dem Paul-Celan-Preis des Deutschen Literaturfonds ausgezeichnet, dem wichtigsten Preis für Literaturübersetzungen ins Deutsche.
Für sein literarisches Lebenswerk wird der Aargauer Schriftsteller Klaus Merz (geb. 1945) mit dem Schweizer Grand Prix Literatur 2024 ausgezeichnet.
Des Weiteren werden Werke von Bessora, Jérémie Gindre, Judith Keller, Dominic Oppliger, Claudia Quadri, Ed Wige und Ivna Žic mit dem Schweizer Literaturpreis 2024 gewürdigt.
Porträts der Preisträgerinnen und Preisträger und Laudationes der gewürdigten Werke sind in der angehängten Pressemitteilung sowie auf der Website der Schweizer Kulturpreise zu finden.
PREISVERLEIHUNG: Die Preisverleihung findet am Freitag, den 10. Mai 2024 um 18 Uhr im Stadttheater Solothurn, im Rahmen der Solothurner Literaturtage statt.