Studien zur Literatur der klassischen Moderne
In Zusammenarbeit mit Bernhard Metz (Universität Bern), Hans-Georg von Arburg (Universität Lausanne) und Irene Weber Henking (Universität Lausanne, Centre de traduction littéraire de Lausanne) ist 2023 ein Band zum Themenschwerpunkt « Musil übersetzen » erschienen: Musil-Forum. Studien zur Literatur der klassischen Moderne, hrsg. von Wolf, Norbert Christian, Zeller, Rosmarie. Band 37 2021/2022, Berlin, Boston: De Gruyter, 2023, 430 S.
Im Jahr 2020 hätte die IRMG-Tagung zum Thema „Musil (wieder) übersetzt – Musil (re)traduit – Musil (re-)translated“ an der Universität Lausanne stattfinden sollen mit dem doppelten Ziel einer werkinternen und mehrsprachigen Erweiterung der übersetzungswissenschaftlichen und übersetzungspraktischen Auseinandersetzung mit Musils Werk. Sie baute auf den Fragestellungen und Erkenntnissen in diesem Bereich auf, die bisher in der Musil-Forschung eher marginal geblieben waren, um sie auf eine breitere Textbasis zu stellen und ins Zentrum der methodischen Reflexion zu rücken.
Die Tagung konnte nicht stattfinden; es ist ein vielschichtiger Band entstanden, der auch den Übersetzer:innen von Robert Musils Werk die Möglichkeit gibt, sich zu ihrem Umgang mit den Texten von Musil zu äußern.
„Der Zugang der weltweit meisten Musil-Leser und -Leserinnen geschah und geschieht wie [Robert Musil] vorausgesehen hatte, durch Übersetzungen und Übertragungen, die oftmals sprachliche und kulturelle Abgründe überbrücken müssen. Gleichwohl oder gerade deswegen, durch die irreduzible Differenz zwischen den Sprachen und die Brüche und Abbrüche zwischen den verschiedensprachigen Texten, ergibt sich ein ästhetisch produktives Irritationspotential. Und auch damit hatte Musil selbst schon gerechnet. Er war sich nicht nur der Zirkulation von Literatur in Übersetzungen und ihres Erfolgs durch Übersetzungen bewusst, sondern diskutierte mit seiner vielsprachigen Ehefrau Martha intensiv übers Übersetzen und die Qualität von Übersetzungen und qualifizierte sie in Rezensionen und Lektürenotaten als gelungen oder problematisch.“ (Bernhard Metz: Einleitung, S.4)
Mit Beiträgen von Jiyoung Shin (Korea), Ashot Alexanian (Armenien), Maja Badridse (Georgien), Cünet Arslan (Türkei), Zouheir Soukah (arabische Rezeption), Jonina Godole (Albanien), Andy Jelcic (Kroatien), Radovan Charvát (Tschechien), Daniela Nelva (Italien) und Genese Grill (USA).